Bernd Kind erinnert an den verstorbenen Pater Czeslaw
Wie jetzt erst bekannt, verstarb am 22. Oktober 2020 der ehemalige langjährige Marienthaler Wallfahrtspfarrer Pater Czeslaw im Alter von 85 Jahren in seiner polnischen Heimat. Pater Czeslaw war 28 Jahre segensreich in Marienthal tätig, weit in der Region bekannt, überaus beliebt und geschätzt.
In Erinnerung an Pater Czeslaw hier ein Bericht von Bernd Kind, dem unermüdlichen Initiator und Fahrer unzähliger Hilfstransporte nach Osteuropa, über einen Hilfstransport, den Hubertus Müller aus Enspel und er 1987 ausführten und der sie nach Sanok, in das Heimatkloster von Pater Czeslaw führte. Die Stadt liegt im äußersten Südosten Polens in den Waldkarpaten.
„Der Transport bestand zum größten Teil aus Hilfsgütern, die Pater Czeslaw für das Krankenhaus in Sanok gesammelt hatte. Auch drei Mercedes-Motoren waren dabei, die mit einigen Anpassungen auch in russische Militär-Jeeps passten. Sein Kloster in Sanok hatte solch ein Fahrzeug und zwei weitere Klöster in Krakau.
Da zu dieser Zeit die Solidarność in Polen stark wurde und teilweise vom Westen Druckmaterial bekam, wurden wir an der Grenze in Görlitz vom polnischen Zoll in den Zollhof verwiesen, wo Militär bereitstand und unsere gesamte Ladung vom LKW ablud. Der Zoll durchsuchte die gesamte Ladung nach Material für die Solidarność. Große Aufregung gab es dann, als die drei Motoren zum Vorschein kamen. Sie sollten gewogen werden und pro Kilo sollten wir Zoll bezahlen, der Empfänger sollte aber auch den Empfang der drei Motoren bestätigen. Nach stundenlangen Diskussionen wurde uns zugestanden in Ostpolen mit einem Pater an der polnisch-tschechischen Grenze den Empfang der Motoren zu bestätigen.
Die Soldaten beluden dann den LKW wieder, ihnen wurde aber untersagt die Motoren aufzuladen. Wir mussten dann polnische Leute suchen, die uns halfen, die schweren Motore wieder auf den LKW zu laden. Das erste Drama bei dieser Tour war natürlich der Grenzübergang in Wartha zur DDR, als die DDR-Grenzer sahen, dass wir Hilfstransport nach Polen bringen wollten. Wir haben damals aber alles wohlbehalten an das Ziel gebracht. Es gäbe noch viel mehr zu berichten von diesem aufregenden Transport für unseren lieben Pater Czeslaw.“.